Geschichte

Vom Au-Pair-Wohnheim zum protestantischen Begegnungszentrum

Das rote Backsteinhaus in der 86, rue de Gergovie war immer von christlichem Leben geprägt. Als das Haus um die vorletzte Jahrhundertwende gebaut wurde, beherbergte es zunächst für rund 60 Jahre eine katholische Brüderschaft, die sich gezwungen sah, das Gebäude mangels Nachwuchs verkaufen zu müssen.

Der Käufer war die rheinische Gesellschaft für Innere Mission, die schon länger ein geeignetes Objekt in Paris gesucht hatte. So konnte hier im Oktober 1968 das Foyer le Pont als Mädchenwohnheim seine Arbeit aufnehmen und diente zunächst in Not geratenen Au Pair-Mädchen als Fluchtpunkt. Vom Foyer aus wurde ebenfalls die Arbeit der Au Pair Vermittlung betrieben, so dass die jungen deutschen Frauen zunächst nach Paris ins Foyer kamen und von hier aus in die Familien vermittelt wurden; zunächst tat dies der „Verein der Freundinnen junger Mädchen“, der in den 70er Jahren in „Verein für Internationale Jugendarbeit“ umbenannt wurde und unter diesem Namen noch heute in der Au Pair Arbeit tätig ist. Die Deutsche Evangelische Kirche in Paris war ebenfalls als Träger von Anfang an dem kirchenpolitischen Projekt beteiligt. Bald war klar, dass die 50 Betten nicht alleine mit den Au Pairs gefüllt werden mussten. Das Haus öffnete sich also für Studentinnen und junge Arbeitnehmerinnen aus Deutschland und dem Ausland, die in Paris in zumeist deutschen Niederlassungen arbeiteten. Die maximale Aufenthaltsdauer betrug zwei Jahre. Das Haus zog mit seinem engagierten Kulturprogramm aber weit mehr junge Frauen an als es Bewohnerinnen gab. Ingrid Heinrich, die erste Leiterin des Foyers, bekam 1979 übrigens für ihre Vermittlungsarbeit im deutsch-französischen Jugendkontext das Bundesverdienstkreuz verliehen.

Im Zuge der deutschen Wiedervereinigung und dem europäischen Zusammenwachsen, sowie der veränderten Wahrnehmung der Kirchen der Fürsorgepflicht gegenüber jungen deutschen Frauen im Ausland, wurde der Verein nach dem französischen Vereinsrecht nach 1901 neu gegründet und ausgerichtet. Der Verein „Association Foyer le Pont“ beruht seitdem auf einer Partnerschaft zwischen der Evangelischen Kirche im Rheinland, der Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe, der Eglise Protestante Unie de France (EPUdF) und der Deutschen Evangelischen Kirche (Christuskirche) in Paris. Nach Umbauarbeiten wurde das Foyer dann im Februar 1998 als „Begegnungszentrum der evangelischen Kirchen in Europa“ wieder eröffnet und bietet seitdem christlichen Gruppen Raum zur Begegnung und zum Dialog zwischen den Kirchen. Im August 2006 ist das Länderbüro der Aktion Sühnezeichen Friedensdienste in das Foyer le Pont gezogen.

Präsidenten des Vereins

1997 – 2003: Marc Richalot

2003 – 2013: Christian Drägert

seit 2013: Markus Schaefer